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Pandemiebewältigung: Ein Zürcher Unternehmer greift dem Staat unter die Arme

Datum: 09. - 09.11.2022 18.00 - 19.30

«Medizinische Lösungen». Das bietet die JDMT AG mit Sitz im zürcherischen Pfäffikon an. So kurz dieser Angebotsbeschrieb tönt, so umfassend sind die Dienstleistungen der Firma, die sich mit den immer wichtiger werdenden Fragen der Mitarbeiter-Gesundheit in Unternehmen und der Notfallplanung und -intervention auseinandersetzt. Schweizweit Bekanntheit erlangte das Unternehmen während der COVID-19-Pandemie. Unser heutiger Gast Andreas Juchli ist Gründer, CEO und Präsident des Verwaltungsrates von JDMT. Er lässt im Gespräch mit Christoph Vollenweider die bewegte Pandemiezeit aus unternehmerischer Sicht Revue passieren. 

Vor der Pandemie war Andreas Juchli ein junger Arzt, der aus einer studentischen Initative ein kleines Unternehmen mit dem Namen JDMT (Junior Doctors Medical Team) geformt hat, das schweizweit Veranstaltungen medizinisch betreut und Personen in Erster Hilfe ausbildet. Das pandemische Thema war Andreas Juchli zwar nicht fremd. Für die Vogelgrippe hatte er schon 2005 Beratungsleistungen erbracht, und während der Schweinegrippe unterstützte er grosse Schweizer Unternehmen in der Beschaffung von Schutzmaterial und in der Lageeinschätzung zum weiteren Verlauf der Pandemie. Auch militärisch übte Andreas Juchli in verschiedenen Stabsübungen Elemente einer möglichen «grossen» Pandemie. 

Was sich dann aber zum Jahreswechsel von 2019 zu 2020 abzeichnete und dann über uns alle hereinbrach, überstieg alle Erwartungen und Vorstellungen. Auch bei Andreas Juchli. Das eigene Geschäft erlitt massive Einbussen, Ausbildungen und Veranstaltungen fanden nicht mehr statt, wurden eine nach der anderen abgesagt. Mitte Februar 2020 wurden alle Mitarbeitenden neu organisiert, auf die Pandemie ausgerichtet – neudeutsch eine Task Force geschaffen.

Neue Bedürfnisse waren entstanden: Mitwirkung in Krisenstäben, Auskunft und Meldestelle für Mitarbeitende und die Beschaffung von Schutzartikeln – um nur einige der Leistungen zu bezeichnen. Auftraggeber zu diesem frühen Zeitpunkt: Grosse Schweizer Unternehmen der Kommunikations-, Finanz- und Versicherungsbranche. 

Im Juni 2020 wurden Andreas Juchli und sein Team von der Zürcher Gesundheitsdirektion auserkoren, das Contact Tracing zu übernehmen. Von «5 bis 15 Fällen und alle sieben Wochen etwas Grosses» ging man damals aus. Es kam bekanntlich anders. Seit Frühsommer 2020 musste Andreas Juchli sein Unternehmen immer und immer wieder anpassen, maximal aufblähen und rasch wieder zusammenschrumpfen. Allein für das Zürcher Contact Tracing beschäftigte er Hunderte Personen, viele hundert weitere beschäftigte er für Leistungen wie Contact Tracing Kanton Thurgau, Contact Tracing Kanton Schwyz, Pooling Kanton Aargau, repetitives Testen ganze Schweiz, Ausbruchstestungen Kanton Zürich, Testzentren Kanton Schwyz und Dübendorf sowie Impfen in Dübendorf und bei Unternehmen. 

Alle diese Leistungen erbrachte das Unternehmen von Andreas Juchli immer unter dem Gesichtspunkt von Ressourcenknappheit, geringer Vorlaufzeit, unklaren Prognosen und grosser Exponiertheit. Dass es immer auch Menschen und Medienschaffende gab, welche scheinbar weit besser wussten, wie er die Arbeit machen müsste und darüber lauthals in den Medien berichteten, machte für Andreas Juchli die Situation nicht einfacher.  

Andreas Juchli lässt diese bewegte Zeit aus unternehmerischer Sicht Revue passieren. Welche Vorgehensweisen bewährten sich? Welche Überzeugungen gerieten ins Wanken? Was sind Erfolgskonzepte, und was würde er heute anders machen?

Das medizinische Unternehmertum hat Andreas Juchli elternseits und grosselternseits vorgelebt erhalten. In Kreuzlingen baute sein Grossvater nach dem Zweiten Weltkrieg aus einem alten Erholungsheim die Privatklinik Seeschau auf, welche die Eltern von Andreas Juchli 1984 durch einen Neubau erweiterten. Andreas Juchli ist quasi in der Kreuzlinger Klinik Seeschau aufgewachsen, bevor er nach der Matur in Kreuzlingen für das Studium der Humanmedizin nach Zürich wechselte und heute im Zürcher Oberland zuhause ist. Er erinnert sich aber immer wieder gern an die Thurgauer Wurzeln.

Andreas Juchli ist verheiratet, hat einen Sohn und ist ausserberuflich engagiert als Zürcher Kantonsrat für die FDP, militärisch im Stab Sanität im Rang eines Oberstlt und in verschiedenen weiteren Milizfunktionen. 

Administrative Hinweise

  • Kosten (pro Person):
    Gespräch für Nichtmitglieder: CHF 30.--; Vergünstigung für Studierende und Auszubildende (nur mit gültigem Ausweis): CHF 10.--; fakultatives Abendessen (3-Gänge inkl. Wein): CHF 50.--
    Gespräch für Mitgliedschaft Förderer und Freund: kostenlos; fakultatives Abendessen (3-Gänger inkl. Wein): CHF 50.--
  • Anmeldeschluss: 2. November 2022