Lilienberg Gespräch mit Werner Widmer, Gesundheitsökonom

Unsere Gesundheitspolitik steht schon seit geraumer Zeit – auch lange vor Corona –  auf dem Prüfstand von Politik und Gesellschaft. Ein Hauptgrund dafür sind die nach wie vor steigenden Kosten im Gesundheitswesen, die vor allem auf eine sehr grosse Erwartungshaltung der Bevölkerung dem Gesundheitswesen und damit auch dem Staat gegenüber, zurückzuführen sind. Dabei wird das Prinzip der Selbstverantwortung immer mehr aufgeweicht. Die Bewältigung der Corona-Pandemie durch Behörden, Medizin und Bevölkerung hat dieses Grundproblem im Gesundheitswesen bestätigt, wenn nicht zementiert. Darum ist es aus unserer Sicht dringend angebracht, neue Ansätze für die Gesundheitspolitik zu erarbeiten und zu formulieren.

Wir haben für den heutigen Abend Dr. Werner Widmer, einen gewieften Kenner und Insider des Schweizerischen Gesundheitssystems eingeladen. Er wird mit uns über neue Ansätze in der Gesundheitspolitik reden und uns aufzeigen, wie wieder mehr Selbstverantwortung angestrebt werden kann, ohne dass dabei die Solidarität (durch die Krankenversicherung) verloren geht. Im Gegenteil: Diese könnte gar gestärkt werden.

Dr. Werner Widmer kennt das Schweizer Gesundheitsweisen aus den verschiedensten Perspektiven. Bis zu seiner Pensionierung vor zwei Jahren war er Direktor der Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule und zuvor Direktor in vier Spitälern, unter anderem im Universitätsspital Zürich. Er gehörte jahrelang dem Stiftungsrat der Schweizerischen Patientenorganisation, dem Verwaltungsrat der Rehabilitationsklinik Adelheid in Unterägeri und des See-Spitals in Horgen sowie dem Vorstand von Curaviva Schweiz an, und er war Präsident des Verwaltungsrates des Kantonsspitals Baselland.

Heute ist er Präsident der Stiftung zur Förderung der Gesundheit gemäss Meikirch-Modell, Vorsitzender des Leitenden Ausschusses der Stiftung Diakoniewerk Neumünster, Verwaltungsrat des Careum Bildungszentrums. Er hat zudem einen Lehrauftrag an der Universität Luzern.

Vor seinem Ökonomiestudium mit Doktorat an der Uni Basel erwarb Werner Widmer am Konservatorium Bern das Lehrdiplom für Musiktheorie. Werner Widmer hat zusammen mit Professor Konstantin Beck, Gesundheitsökonom an der Uni Luzern, im Buch «Corona in der Schweiz» wissenschaftlich fundiert und gut verständlich kritisch zur Pandemiepolitik der Behörden Stellung genommen.

Für seine neuen Ansätze in der Gesundheitspolitik wurde er im Dezember 2021 vom Liberalen Institut mit dem Röpke-Preis für Zivilgesellschaft ausgezeichnet. 

Administrative Hinweise

• Kosten (pro Person):
  Gespräch für Nichtmitglieder: CHF 30.--, Vergünstigung für Studierende und Auszubildende (nur mit gültigem Ausweis): CHF 10.--, fakultatives Abendessen (3-Gänge inkl. Wein): CHF 50.--
  Gespräch für Mitgliedschaft Förderer und Freund: kostenlos, fakultatives Abendessen (3-Gänger inkl. Wein): CHF 50.--
• COVID-19: Es gelten die aktuellen Bestimmungen des Bundes für die Durchführung von Veranstaltungen in Innenräumen.
• Anmeldeschluss: 19. April 2022